Wissenschaftlerinnen mit Kind(ern) stehen vor einer paradoxen Vereinbarkeitsproblematik. Gegensätzliche Erwartungshaltungen und Idealvorstellungen, die strukturell verankert und darum von ihnen nicht aufzulösen sind, werden an sie herangetragen und beeinflussen ihre Karrierewege, ihre Paarbeziehungen und nicht zuletzt ihr Selbstverständnis als Mutter und als Wissenschaftlerin. Um sich an dieser paradoxen Vereinbarkeitsproblematik nicht aufzureiben, gar zu scheitern, müssen Frauen dazu in biografischen Reflexionsprozessen notwendigerweise eine innere Haltung entwickeln, um ganz selbstverständlich beides leben zu können. Welchen Einfluss ein internationaler Perspektivenwechsel für die Distanzierung von verinnerlichten Erwartungshaltungen und Idealvorstellungen hat und welches Potenzial sich daraus für neue biografische und berufsrelevante Orientierungsfiguren ergeben kann, wird anhand der biografischen Auseinandersetzung zum Vereinbarkeitsparadox einer deutschen Mutter im schwedischen Wissenschaftssystem nachgezeichnet.